1976 in Querfurt in der damaligen DDR geboren wurde mir schon zeitig ein Talent zum Malen bescheinigt. Zwar ging ich damals den (fast normalen) Weg eines Kindes aus „linientreuer“ Familie, trotz Leistungssport malte ich jedoch in jeder zur Verfügung stehenden Minute – oft zum Missfallen meiner Mutter, da sich Ihre Kollegen über mich beschwerten, dass ich im Unterricht, statt mitzuarbeiten, stets malen würde.
1989 war ich Preisträger des FDGB-Jugend-Malwettbewerbs und durfte in den letzten Zügen der DDR einen Preis für eines der 30 besten Bilder des Jahres entgegennehmen. Der Preis war ein Fußball und eine Ballpumpe – wie „einfallsreich“ 😉 Kurz darauf wurde ich an die Kunsthochschule der Burg Giebichenstein berufen und sollte dort mein Abitur machen, leider war meine Mutter nicht damit einverstanden und ich legte mein ganz „normales“ Abitur am Gymnasium des Burgendlandkreises in Laucha ab. Dank meiner dortigen Kunstlehrerin Frau Dreisow kam ich mit der Ölmalerei in Kontakt. Frau Dreisow förderte mich und nahm mit mir an weiteren Kunstwettbewerben teil, die ich gewinnen konnte.
1996 hörte ich auf zu malen, gründete eine Band, begann ein Studium der Medientechnik, befasste mich eingehend mit Musikproduktion, bekam einen weltweit vertriebenen Plattenvertrag und widmete mich mit Herz und Seele der Musik. Ich hatte keine Zeit mehr zum Malen, nutzte aber auch die Konzertreisen, um zumindest meinem Kunstinteresse weiter nachzugehen. Im August 2020 wurde leider eine unheilbare Krankheit bei mir diagnostiziert, an der ich mit Sicherheit nicht sterben werde, die es mir aber unmöglich macht, weiter auf der Bühne zu stehen. Ich holte meine Staffelei wieder hervor und male seitdem, als müsste ich die letzten 28 Jahre nachholen. Es lässt mich nicht mehr los. Ich bin neugierig, habe Lust, mich auszuprobieren und bin gespannt auf Ergebnisse – mit meiner Ungeduld eine schreckliche Kombination. Dabei habe ich meine Faszination für Acryl und den damit verbundenen Möglichkeiten gefunden. Thematisch bin ich sehr offen, mag aber Menschen und deren Möglichkeiten des Ausdrucks.

Ich bin kein Künstler, der auf ein herausragende künstlerische Geschichte zurückblicken kann, keiner, der Geschichten zu seinen Bildern erzählen möchte und keiner, der seinen Werken eine außergewöhnliche Wichtigkeit zuspricht.

Ich bin Matthias Hübner, Mensch, Maler, Musiker.